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POLONICA
Polnische Literatur in Deutschland 1990 - 2000

 

Eine Bibliothek in Weiß und Rot

POLNISCHE BIBLIOTHEK. Eine Edition der polnischen Literatur in 50 Bänden. Hrsg. von Karl Dedecius. Suhrkamp-Verlag, Frankfurt/Main 1982-2000.

Die POLNISCHE BIBLIOTHEK, eine anspruchsvolle Buchreihe mit polnischer Literatur in deutscher Übersetzung, ist 1982 von Karl Dedecius in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp-Verlag gegründet worden. Das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt betreut die Reihe wissenschaftlich. Die Polnische Bibliothek war als Orientierungshilfe für das deutsche Publikum gedacht, man wollte damit einen Überblick über das polnische Schrifttum von den Anfängen bis heute schaffen.
Je nach Bedarf versah man die Bände mit Kommentaren, Nach- oder Vorworten, Bibliographien und Kurzbiographien, um dem Leser die Hintergrundinformationen zu vermitteln, ohne die eine verläßliche Interpretation der Werke nicht immer möglich ist. Bis 1999 lagen 47 Bände vor, die restlichen drei kamen pünktlich zur Frankfurter Buchmesse 2000 heraus. Damit ist die Polnische Bibliothek nun nach fast 20 Jahren intensiver Editionstätigkeit abgeschlossen.
Um die Reihe übersichtlich zu strukturieren, wurden sechs Gruppen festgelegt, denen die einzelnen Werke zugeordnet sind. Die Gruppe Epochen-Lesebücher zeigt und erklärt die Perioden polnischer Literatur anhand ausgewählter, für die betreffenden Zeiträume charakteristischer Texte. Die Gattungs-Anthologien stellen Lyrik, Märchen, Satiren, Aphorismen und experimentelle Prosa als die in Polen besonders verbreiteten Gattungen vor. Werkausgaben der wichtigsten Lyrik-Autoren werden dem Leser in der Gruppe Dichtung nähergebracht, in der Gruppe Romane werden die Prosawerke vorgestellt. Besondere Aufmerksamkeit wurde der Kurzprosa in der Gruppe Erzählungen mit Werkausgaben und Anthologien zuteil. Zur Gruppe Kultur und Gesellschaft mit kulturhistorischen Dokumenten zählen unter anderem die Anthologie BEDENKE, BEVOR DU DENKST, eine Sammlung von Essays des 20. Jahrhunderts, und POLEN ZWISCHEN OST UND WEST.
Die POLNISCHE BIBLIOTHEK war von vorneherein nicht als Kompendium der ‚reinen' Belletristik konzipiert. Auch Kultur, Politik und Zeitgeschichte, etwa die deutsch-polnischen Beziehungen, fanden Eingang, wenn sie ihren Niederschlag in literarischen Werken oder (literatur-)wissenschaftlichen Aufsätzen gefunden haben. Die Polnische Bibliothek präsentiert also weit mehr als nur die kanonisierten Werke der polnischen Literatur, und sie versucht darüber hinaus den Stellenwert der Werke innerhalb der Weltliteratur zu verdeutlichen.
Obgleich die Reihe sich in erster Linie an Literaturkritiker, Wissenschaftler, Schriftsteller, Bibliothekare und Journalisten wendet, findet auch der ‚Normalleser', sofern er sich vom wissenschaftlichen Apparat nicht abschrecken läßt, Zugang zu den Texten, wozu die Gestaltung vieler Ausgaben (vor allem der Epochen-Anthologien) als Lesebücher beiträgt.
Die Polnische Bibliothek leistet einen herausragenden Beitrag zum Verständnis der polnischen Literatur in Deutschland. Durch ihr breites Angebot bringt sie die literarische Vielfalt des Nachbarlandes und seine kulturelle Identität dem deutschsprachigen Publikum näher. Nicht nur in wissenschaftlichen, auch in politischen Kreisen wird ihre Bedeutung hoch eingeschätzt.

 

 

 

 

Karl Dedecius (Hrg.)
Polnische Bibliothek:

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"Jenseits von Wahrheit und Lüge"


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"Die Dichter Polens"
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